18.9.2014 Warendorf - Herzebrock Clarholz


      
 

In Warendorf wirken die Leute im Verhältnis zu den reservierten Münsterländern aufgeschlossener. Morgens richtet sich die kleine Stadt auf. Die Geschäfte und Cafés um den Markt herum stellen sich auf Kunden ein. Ich gehe an der Ems zwischen den Pferdeweiden entlang. Die Sonne scheint. Der Wiesenweg endet an einem Bauzaun. Irgendwann muss ich auf den stärker befahrenen Radweg Richtung Beelen wechseln. Münsterländer Kartoffelsuppe mit Mettwurst zu Mittag aus der Küche in einem höchst skurrilen Landmaschinenmuseum. Das letzte Stück an der Straße entlang ist hart und laut.

In Herzebrock Clarholz komme ich zu Barbara aus Kalifornien mit japanischen Wurzeln. Ihre Mutter weinte, als sie gemeinsam Berlin besuchten. Der Kalte Krieg in Amerika machte das Bild von der DDR noch grauer und die Menschen aussichtsloser. Schikanen an den Grenzkontrollen. Krimsekt für Alle... Für das umgetauschte Ostgeld gab es sonst nichts zu kaufen. Dem Koch in dem renommierten Berliner Restaurant schickten sie Gewürze. Die Zeitung vom 9. November 89 hat sie aufbewahrt.